Der Frühling kommt mit Macht
Palmsonntag, Jesus zieht in Jerusalem ein und der Dresdner Bürger folgt seinen Instinkten und der Sonne, fährt einfach trotz Corona-Vorschriften ins Umland, um da die frische Luft bei Wanderausflügen zu tanken.
Nun, ich habe keine Beweisfotos gemacht, Bewegung in der Natur soll ja gesund sein und das Immunsystem stärken.
Stattdessen zog es mich zu den Bienen gleich im Garten, um den ersten Honigraum aufzusetzen! Den Fotoapparat hatte ich dabei, so dass ich ein paar Schnappschüsse machen konnte.
Einige der oben aufgelegten Propolismatten waren noch vom letzten Jahr gut gefüllt. Zeit für eine Ernte. Die Imker unter euch beachten das kleine Loch in der Mitte der Matte. Das gibt Bienen die Chance den Weg zurück ins Volk zu finden.
Hier sieht man schön die rotbraune Färbung unserer einheimischen Propolis, die vorwiegend von der Pappel gesammelt wird. Die Konsistenz ist bei den Temperaturen im Bienenstock zäh-klebrig.
Überbau kann nicht nur in der Verwaltung zu groß werden. Hier sehen wir einen typischen Rähmchenüberbau. Die Bienen erzeugten zwischen Rähmchenoberträger und der aufliegenden Propolismatte sogenannten "Wildbau". Dieser wurde abgekratzt. Denn es kam ja mit dem Honigraum eine zweite Zarge oben drauf. Die passt nur richtig, wenn dieser überstehende Wabenbau entfernt wird.
Ein Absperrgitter verhindert, dass die Königin in die obere Honigetage steigen kann und da Eier ablegt. Also Brut und Nachwuchs unten und Honig oben. Arbeitsbienen mit ihrer Nektarlast passen natürlich durch. Im Hintergrund übrigens ein Gedicht von Reiner Kunze.
Reiner Kunze
DIE MAUER
Als wir sie schleiften, ahnten wir nicht,
wie hoch sie ist
in uns
Wir hatten uns gewöhnt
an ihren horizont
Und an die windstille
In ihrem schatten warfen
alle keinen schatten
Nun stehen wir entblößt
jeder entschuldigung
Das hier war eine tapfere Verteidigerin.
Gut sieht man den Stachel. Zum Glück ist Bienengift nicht schädlich, wenn man nicht gerade sehr allergisch veranlagt ist. Für viele Krankheiten ist es sogar ein Segen.