Going Phacelia
Es gibt sie noch, diejenigen, die nicht nur von Umweltschutz reden, sondern konkrete Maßnahmen ergreifen.
Holger Haupt aus Boderitz bestellte dieses Jahr ein Feld mit einer Bienenweidemischung. Zu großen Teilen beinhaltete sie Phacelia oder, wie man auf Deutsch sagt, Büschelschön. Zeit für einen Blick auf diese Pflanze.
Phacelia gehört zu den Wasserblattgewächsen und wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Kalifornien nach Europa eingeführt. In der Landwirtschaft spielt sie eine Rolle als Bodenbedecker, der der Verunkrautung von Flächen vorbeugt und gleichzeitig die Krümelstruktur des Bodens verbessert. Büschelschön ist nicht winterhart.
Phacelia ist hervorragender Nektarlieferant. Die Literatur gibt Werte zwischen 200kg und 500kg Honig je ha an. Eine gute Nachricht!
Allgemein sind die mengenmäßigen Hauptbestandteile von Honig Frucht- und Traubenzucker. Eine Besonderheit des Phaceliahonigs ist sein relativ hoher Anteil an Rohrzucker mit ca. 7,5%. Zum Vergleich: Rapshonig hat nur einen Rohrzuckeranteil zwischen 1 und 2 Prozent.
Bleiben wir einen Moment beim Vergleich zum Rapshonig. Rapshonig kristallisiert schnell. Grund ist der hohe Traubenzuckeranteil, der sogar den Fruchtzuckeranteil überwiegt. Beim Phaceliahonig ist es anders herum. Er bleibt also länger flüssig.
Wie man sieht, liegt die Färbung des Phaceliahonigs zwischen Raps und Linde.
Die Pollen haben eine dunkelblaue Farbe. Allerdings ist die Ergiebigkeit im Vergleich zu anderen Pflanzen nicht so hoch. Der Pollen dient als Nahrung für den Nachwuchs bei den Bienen.
Zur Bienenweidemischung gehörten noch weitere Pflanzen. Der Blutklee blühte in etwa zeitgleich.
Schauen wir mal, ob nächstes Jahr wieder etwas Leckeres für Biene und Mensch in Boderitz blüht!