Pollen - Grundlagen

Pollen - Grundlagen

Pollen bilden die männlichen Keimzellen der Pflanzen.

Die Bienen sammeln den Pollen von den Pflanzen für ihren Nachwuchs, denn die Larven werden in der Hauptsache mit Pollen gefüttert. Beim Sammeln wird der Pollen angefeuchtet und an den Hinterbeinen in Kugelform festgebacken.

Biene beim Sammlen von Pollen auf einer Mirabelle,deutlich erkennbar die Höschen
Biene beim Sammlen von Pollen auf einer Mirabelle,deutlich erkennbar die Höschen.
eine Bienen mit Pollenbeladung und dicken Höschen
eine Bienen mit Pollenbeladung und dicken Höschen

Und so nach Hause geflogen...

Was selbst viele Imker nicht wissen: Pollen ist sehr nahrhaft und enthält sehr viele wertvolle Mikronährstoffe.  Pollen enthält

  • Eiweißstoffe und enorm viele Aminosäuren(100g Pollen enthalten soviel Eiweiß wie ein halbes Kilo Rindfleisch)
  • verschiedene Zucker
  • Vitamine
  • Enzyme
  • antibiotische Stoffe
  • biologisch aktive Stoffe
  • Minerale
  • Fette
  • Aroma- und Farbstoffe

MERKE: Wie beim Honig liegen diese Bestandteile in einem günstigen Verhältnis zueinander vor, so dass der Körper die Stoffe sehr gut aufnehmen kann.



Ich hoffe, in späteren Blogbeiträgen auf einzelne Aspekte der Nährstoffe und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper eingehen zu können.  

Hier soll es jetzt erst einmal darum gehen, wie man an das begehrte Gut heran kommt.

Eine Möglichkeit ist die Verwendung einer Pollenfalle. Dazu wird am Eingangsschlitz der Beute ein Vorbau angebracht. Wie man auf den folgenden zwei Fotos sieht, müssen die Bienen durch eine Leiste mit Löchern kriechen. Dabei verlieren sie zum Teil den Pollen an ihren Höschen. Der Pollen fällt dann nach unten durch ein Gitter in eine Schublade.

Pollenfalle
Pollenfalle

Lochstreifen mit Gitter, die Biene am 4.Loch von rechts, untere Lochleiste, zeigt gut das Prinzip
Lochstreifen mit Gitter, die Biene am 4.Loch von rechts, untere Lochleiste, zeigt gut das Prinzip

Die Schublade wird am besten mit Backpapier ausgelegt. Der Pollen aus der Schublade muss täglich geerntet werden, da er schnell verdirbt.

Pollen auf Backpapier in der Schublade von oben
Pollen auf Backpapier in der Schublade von oben
die Ausbeute aus ca. 6 Völkern bei gutem Flugwetter
die Ausbeute aus ca. 6 Völkern bei gutem Flugwetter

Eine andere Möglichkeit ist es, den Pollen zu gewinnen, wenn er von den Bienen bereits verarbeitet wurde. Die Bienen lagern den Pollen ähnlich Honig in der Wabe ein. Dazu wird der Pollen aber haltbar gemacht, was ein nicht ganz einfacher Prozess ist. In einem ersten Schritt werden bestimmte schädliche Bakterien - Pseudomonas - unschädlich gemacht. Dann erfolgt eine Verarbeitung mittels anarober Bakterien, was dem Pollen dann eine säuerliche Note gibt. Das Prinzip der Haltbarmachung ist das gleich wie bei der Sauerkrautherstellung.

Das Ganze nennt man dann nicht mehr Pollen, sondern Bienenbrot.

ein Stück Bienenbrot
ein Stück Bienenbrot

Im Frühjahr lagern die Bienen manchmal sehr viel Pollen in Form von Bienenbrot in den Waben ein. Ist eine komplette Wabe mit Pollen gefüllt, dann spricht man von einem Pollenbrett.

Der Imker muss aufpassen. Pollenbretter sind eigentlich immer Vorboten vom bevorstehenden Schwärmen des Volkes. Diesen Vorgang möchte man als Imker normalerweise nicht befördern. Auch im Sinne des Abbaus des Schwarmtriebes ist es eine gute Sache diese Pollenbretter aus den Völkern zu nehmen.

Und wie bekommt man das Bienenbrot nun aus der Wabe?

Dazu bedarf es eines Stücks cooler Technik. Ein Gerät, welches sehr gut funktioniert, habe ich bei https://wilara.lt/de/ gekauft. Das folgende Video zeigt die Funktionsweise.

Bienenbrot gewinnen

Ich hoffe, dass das nicht der letzte Beitrag zum Thema Pollen gewesen ist. Angesichts des wirklich enormen Ernährungspotentials lohnen sich auf jeden Fall tiefere Blicke auf die wunderbar männliche Seite der Blütenpflanzenwelt.