Presshonig. Что это?
Jedes Kind weiß heutzutage dass Honig geschleudert wird.
Die Erfindung des beweglichen Rähmchens Mitte des 19. Jahrhunderts durch August von Berlepsch war ein Durchbruch, der die Imkerei viel effizienter machte. Fortan war es möglich die befüllten Honigwaben aus den Beuten zu entfernen, in einer Honigschleuder leer zu schleudern und danach wieder in die Beute zurück zu hängen. Damit war beiden Seiten geholfen. Den Bienen, die ihren mühsam errichteten Wabenbau nur renovieren und nicht komplett neu aufbauen mussten und dem Imker, der zügig an das süße Gold kam.
In den Jahrhunderten zuvor wurden Bienen in Klotzbeuten - ausgehöhlte Baumstämme - oder in Bienenkörben gehalten. Diesen Konstruktionen war zu eigen, dass die Waben nicht ohne weiteres aus dem "Bienenhaus", der sogenannten Beute, entfernt werden konnten. Es half nur das Ausschneiden selbiger. Um den Honig zu gewinnen wurden die ausgeschnittenen Waben ausgepresst.
Das klingt in unseren modernen Ohren wahrhaft mühsam und aus der Zeit gefallen. Warum wird auch heute noch von manchem Imker Presshonig, d.h mit einer Honigpresse und nicht durch Schleuderung gewonnener Honig, geerntet?
Nun die Gründe liegen zum einen in den Gelegenheiten, die sich auch heute noch dafür in einer modernen Imkerei ergeben zum anderen spricht in der Sache auch etwas für den Presshonig. Dazu unten später mehr.
Lange Zeit verwandten die Heideimker in Deutschland noch eine Honigpresse um den spezifischen Heidehonig zu ernten. Heidehonig ist geleeartig, hat auch einen höheren Wassergehalt als herkömmlicher Honig und lässt sich in einer gewöhnlich Honigschleuder nicht extrahieren. Die Heideimker betrieben auch noch lange die Korbimkerei. Auch ich habe zu Dekozwecken einen Bienenkorb im Garten stehen. Hier ein Blick von unten in den Korb.
Aber auch heute passiert es beim Schleudern der Waben, dass Waben einmal zu Bruch gehen. Kandidaten für die Honigpresse.
Die Völker stehen bis Sommeranfang oft auf 3 oder mehr Etagen. Nach der Schleuderung des Lindenhonigs baut man diese Türme auf 2 Etagen - fachmännisch 2 Zargen genannt - bis zum nächsten Frühjahr zurück. Dabei kann sich noch die eine oder andere schöne Honigwabe finden. Das sind dann ebenfalls noch Aspiranten für die Honigpresse, da es sich für ein paar wenige Waben oft nicht lohnt noch einmal die die Schleuder zu benutzen.
Und schon steht man vor der Gelegenheit Presshonig zu gewinnen. Los geht es!
Die Presse wird in eine Kinderbadewanne gestellt.
In einer Studie von 2017 wurde Presshonig mit herkömmlich geschleuderten Honig bzgl. seiner Inhaltsstoffe verglichen.
Nicht verwunderlich enthielt der Presshonig um den Faktor 5 mehr von den eingelagerten und gesunden Blütenpollen. Nährstoffgehalte und Mineralstoffe waren im Presshonig auch höher. Ein Unterschied ist, dass beim Schleudern zum Teil sehr kleine Tröpfchen von Honig gegen die Wand der Honigschleuder geschleudert werden. Damit ist im Vergleich zum Pressen ein größerer Luftkontakt und damit eine größere Oxydationsmöglichkeit des Honigs gegeben.
Man sieht, es macht zwar sehr viel Mühe den Honig auf diese Art und Weise zu gewinnen, es bringt aber auch Vorteile mit sich.
Der Trester muss übrigens nicht im Dampfwachsschmelzer landen. Die gepressten Honig-Wachs-Stücke sind ideal für einen Oxymel-Ansatz geeignet.